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Die Short SC-7 Skyvan
ist das einzige Transportflugzeug, das bisher vom österreichischen
Bundesheer beschafft wurde. Alle anderen hier angeführten Typen sind
angemietet, geleast oder von anderen Streitkräften zur Verfügung
gestellt worden.
Heckflosse der L-100-30, die lange für das Bundesheer
geflogen ist. |
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Die SC.7 hob im Jänner 1963 zu ihrem Jungfernflug ab - ist also
jünger als die "Ur-Herkules".
1969 beschaffte das Bundesheer zwei Maschinen, die seither beim Fliegerregiment
1 in Langenlebarn ihren Dienst leisten.
Beim Albanieneinsatz 1999 (Aufbau des Österreich-Camps für
Kosovo-Flüchtlinge) zeigten die beiden Skyvans einmal mehr ihre
Untauglichkeit für Einsätze im Ausland. Die Maschinen mussten
zweimal zwischenlanden und hatten mit technischen Problemen zu kämpfen.
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Typ |
leichtes Transportflugzeug |
beim ÖBH |
2 Maschinen seit 1969 in Dienst |
Abmessungen |
Länge: 12,22 m / Höhe: 4,60 m / Spannweite: 19,79
m |
Triebwerke |
2x Garrett TPE 331-2-201 A mit je 534 kW (715 PS) |
Höchstgeschw. |
360 km/h |
Reichweite |
1.100 km |
Dienstgipfelhöhe |
8.100 m |
max. Abfluggewicht |
6.215 kg |
Nutzlast |
16 Fallschirmspringer od. 12 Krankentragen |
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Kongo,
1960 |
Fünf US C-130, ein Triebwerksausfall,
eine Hecktüre nicht ganz verschlossen, ... ein richtiges Abendteuer!
(siehe Photo) |
Armenien,
1988 |
Erdbeben. Der Einsatz, bei dem das Bundesheer
eigene Transporter am meisten vermisste. Zuerst kann die Sowjetunion keine
Transporter bereitstellen > kein Großgerät vor Ort! Das Kleingerät
wird zerlegt und mit zwei DC-9-80 der AUA transportiert. Dazu kamen noch
77 Mann und 10 Hundetrupps. Eine nachträglich gecharterte Aeroflot
Transportmaschine fliegt irrtümlicher Weise nach Leningrad und nicht
nach Leninakan in Armenien!
Das OESTKON hatte dennoch die beste Ausrüstung, war das stärkste und erfolgreichste
Team, und war am längsten im Einsatz. |
Irak/Kuwait,
1991 |
die AUSCOY-Kompanie wurde mit der AUA und dann
weiter mit einer schwedischen C-130 in die demilitarisierte Zone geflogen.
Die Beobachtergruppen folgten mit einer französischen C-160. |
Iran, 1991 |
Feldlazarett für kurdische Flüchtlinge. Ukrainische Il-76
steht nicht zur Verfügung. Eine kleinere BAe-146 von British Air Ferris
braucht 41 Flüge für die 600t Material. |
Albanien,
1997 |
Schutztruppe wird auch mit zivilen Jets eingeflogen. |
Kroatien,
1998 |
Flächenbrände. Zwei Augusta-Bell 212 werden bereitgestellt.
Das Vorauskommando in einer Skyvan muss öfter zwischenlanden und wird
einmal sogar versehentlich verhaftet. |
Irak, 1999 |
Eine deutsche C-160 Transall bringt Waffeninspektoren in
den Irak. Dort geht es mit CH-53 weiter. |
Albanien,
1999 |
Flüchtlinge aus Kosovo. Errichtung des Österreich-Camps.
Belgische C-130
Am 4. April Transportflug mit zwei SC-7 Skyvan fast gescheitert, private
Maschinen nicht verfügbar. Später wird auf deutsche und französische
C-160; belgische C-130 zurückgegriffen.
Für ein Monat wird eine private ukrainische Il-76 angemietet. Auch
eine L-100-30 der SAFAIR wird gemietet. Insgesamt 85 Flüge für den
Transport von 2.600 Mann und 1.000t Fracht |
Kosovo,
1999 |
KFOR. Ukrainische Il-76 und L100-30 |
Türkei,
1999 |
Zwei Erdbeben. Il-76, L100-30, zwei L-188 Electra der Ammerer-Air
und eine Boeing 737 der Lauda Air |
Taiwan,
1999 |
Erdbeben. AUA und Chartermaschine von Schweiz nach Taiwan |
Mosambik,
2000 |
Flutkatastrophe. Il-76, deutsche C-160, CH-53 vor Ort |
Afghanistan, 2002 |
Kabul. Niederländische DC-10 und C-130,
eine ukrainische Antonov An-124 und Transall C-160 Maschinen der deutschen
Luftwaffe.
Sämtliche Verlegungen und die Anschlussversorgung des deutsch-niederländisch-österreichisch-dänischen
Kontingentes muss per Luftbrücke erfolgen. Allein von Februar bis Juli
2002 wurden 35.000 Tonnen Fracht und ca. 11.000 Personen nach Kabul und
7.500 Tonnen sowie ca. 4.000 Personen aus Kabul geflogen. Verwendet werden
C-160 Transall, C-130 Hercules, Iljuschin Il-76 und die Antonov An-124.
Die gewaltigen Entfernungen zwingen dabei zu Zwischenlandungen - insgesamt
ist es die größte und aufwendigste Luftbrücke für Friedenseinsätze |
eine DC-10 der niederländischen Luftwaffe
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die L-100 in Langenlebarn.
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Die Lockheed L-100 ist die zivile Version der C-130H Hercules. Sie
fliegt für Luftfrachtgesellschaften auf der ganzen Welt. Die L-100-30
ist eine gestreckte Variante und hat daher einen größeren
Laderaum.
Das Bundesheer mietete von Mai 1999 bis April 2000 eine Maschine der
South African Airfreighters PTY Ltd. (SAFAIR) mit der Kennzeichnung
ZS-JIZ. Von den insgesamt 119 gebauten L-100 sind derzeit 8 bei der
Safair in Betrieb.
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Zur leichteren Identifizierung der Maschine
wurde auf die Heckflosse die österreichische Flagge aufgemalt. Das
Wappen des 1. Fliegerregiments wurde auch angebracht (links und unten). |
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Technische Daten: die L-100-30 ist technisch
weitgehend mit der C-130H ident, die weiter unten beschrieben wird. Der
wichtigste Unterschied liegt ist der Rumpf, der bei der L-100-30 deutlich
länger ist und andere Luken und Türen aufweist. |
Die CN 235-300 in Innsbruck. für eine Großansicht bitte anklicken!
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Abmessungen |
Länge: 21,4m / Höhe: 8,18m /
Spannweite: 25,81m |
Triebwerke |
2 x General Electric CT7-9C3 Turboprop
mit je 1.305 kW (1.750PS) |
Fluggeschw. |
460 km/h |
Reichweite |
maximal: 5.000km
6t Fracht: 1.300 km |
Startrollbahn |
ca. 745 m |
max. Abflugmasse |
16.500kg |
Besatzung |
2 Piloten, Lademeister |
Nutzlast |
6.000kg Fracht, 57 Mann, 48 Fallschirmjäger,
21 Tragbahren |
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die belgische C-130H in Langenlebarn.
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Die C-130 ist bei fast allen Luftwaffen
Europas im Einsatz. Das Bundesheer benutzte u.a. schon Maschinen aus den
Niederlanden, Schweden und Belgien. Im April 2002 wurde erneut eine belgische
C-130H für 5 Wochen gemietet. Das Transportflugzeug dient in erster
Linie der Anschlußversorgung und Personalrotation für den Kosovo-Einsatz.
Für einen Crash-Kurs der österreichischen Bodencrews waren zwei
US Herks vom 24.-28.6. in Österreich.
Die Lücke bis zu einsatzfähigen österreichischen Transportern
schließt eine schwedische C-130 - eine der dienstältersten
Hercules in Europa. |
Pinzgauer werden in eine
C-130 verladen. |
Abmessungen |
Länge: 29,80m / Höhe:
11,40m / Spannweite: 40,12m |
Triebwerk |
4 Allison T56-A-15 Turbo-Propeller-Triebwerke;
je 4.910 Wellen-PS |
Fluggeschwindigkeit |
555 km/h |
Reichweite |
mit 12,7t Fracht: 4.100km |
Eigengewicht |
34.927 kg |
max. Abflugmasse |
70.307 kg |
Besatzung |
2 Piloten, 2 Lademeister, Bordtechniker |
Nutzlast |
20.411 kg Fracht, 92 Mann, 64 Fallschirmspringer,
74 Tragbahren od 6 Transportpaletten |
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die Firmen MBB, Nord Aviation und
VFW gründeten 1959 die Transall Group. Die Transall-Maschinen der
deutschen und französischen Luftwaffe transportierten bereits österreichische
Kontingente und ihr Material. |
Mosambik 2000
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Abmessungen |
Länge: 32,4m / Höhe: 11,65m
/ Spannweite: 40m |
Triebwerk |
2x Rolls-Royce Tyne Rty.20 Mark 22 Turboprops
mit je 4,549 kW |
Fluggeschwindigkeit |
520 km/h |
Reichweite |
mit 16t Fracht: 1.800km |
Startrollbahn |
720m |
Besatzung |
2 Piloten, Bordingenieur, Navigator |
Nutzlast |
16t Fracht, 93 Mann, 68 Fallschirmjäger |
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auch diese IL-76MD fliegt in der Ukraine.
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Immer wieder mietet das Bundesheer
auch Maschinen aus dem Osten an. Am häufigsten IL-76 einer privaten
ukrainischen Luftfrachtgesellschaft. Sie transportierten etwa beim Kosovo-
und Mosambik-Einsatz österreichische Kontingente. |
Erdbeben, Türkei 1999 -
wieder einmal fliegt eine IL-76 österreichische Soldaten ein. |
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Flutkatastrophe in Mosambik.
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Abmessungen |
Länge: 46,6m / Höhe: 14,42m
/ Spannweite: 50,5m |
Triebwerk |
4x D-30KP Turbofans mit je
12,000 kgf |
Fluggeschwindigkeit |
bis 780 km/h |
Reichweite |
20t Fracht: 7.200 km
47t Fracht: 4.200 km |
Startrollbahn |
1.700m (MD auch unbefestigt) |
max. Abflugmasse |
170t (190t bei MD) |
Besatzung |
6-7 Mann |
Nutzlast |
47t Fracht |
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zusätzlich zur Heckklappe kann die AN-124 den
Bug hochklappen. So können noch größere Lasten geladen
werden.
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Einer der größten Transportflugzeugtypen
der Welt wurde 2002 von der deutschen Bundeswehr für den Afghanistan-Einsatz
gechartert. Mit einem einzigen Flug verlegte die ukrainische AN-124 gleich
16 Puch G des österreichischen Kontingents nach Kabul! Auch die 4
Pandur Mannschaftstransporter wurden mit ihr eingeflogen. Nach den ersten
100 Flügen transportierte die Maschine neben Unmengen von Versorgungsgütern
insgesamt 395 Fahrzeuge und 101 Generatoren. Je Flug etwa 85 Tonnen!
Die Condor ist wesentlich leistungsfähiger als die amerikanische
C5 Galaxy. Mit ihr wurden schon Flugzeugrümpfe, Motoryachten und
sogar Lokomotiven transportiert. |
Die AN-124 in Kabul. |
Abmessungen |
Länge: 69,1m / Höhe: 21,08m
/ Spannweite: 73,3m |
Triebwerk |
4x D-18T Turbofans mit je
229 kN Schub |
Fluggeschwindigkeit |
800 bis 850 km/h
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Reichweite |
mit 40t Fracht: 10.900km
mit 120t Fracht: 5.030km |
Dienstgipfelhöhe |
12.000m (Rekordwert!) |
Startrollbahn |
3.000m |
max. Abflugmasse |
392t (Rekordwert!) |
Besatzung |
6 Mann |
Frachtraum |
36,6 x 6,4 x 4,4 m; 1.270m3 |
Nutzlast |
bis zu 150t |
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Immer wieder greift das Bundesheer auf Maschinen
der AUA-Gruppe zurück. Neben normalen Linienflügen werden Maschinen
auch für spezielle Einsätze gechartert.
Im November 2001 flogen AUA-Jets Decken nach Afghanistan. 1999 brachte
die Lauda-Air eine Einheit für einen Erdbebeneinsatz in die Türkei.
Die UN-Kontingente auf Zypern und dem Golan wurden ebenfalls zum Teil
mit der AUA transportiert. |
ein Airbus der Austrian Airlines wird
von zwei Draken eskortiert.
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sonstige zivile Fluggesellschaften. |
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Gelegentlich werden auch Maschinen ausländischer Fluggesellschaften
genutzt. Wie etwa 1999 beim Erdbebeneinsatz in Taiwan. |
Hercules C Mk.1P der Royal Airforce
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Gerade werden die ersten Versorgungsflüge
mit der 8T.CA unternommen. Wenn erstmal alle drei österreichischen
Hercules einsatzbereit sind, kann sich das Bundesheer die hohen Kosten
für die Anmietung von Fremdgerät fast zur Gänze sparen.
Für besonders große oder sperrige Lasten werden wohl weiterhin
auch fremde Flugzeuge verwendet werden.
Höchstwahrscheinlich werden sich auch andere Armeen gelegentlich
eine "Herc" ausborgen und die Maschinen in den europäischen
Transporter-Pool eingebunden.
Man braucht kein Prophet zu sein um vorauszusagen, dass die österreichischen
Hercules zu eifrigen Flugmeilen-Sammlern werden.
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Empfehlung:
Die Einsätze des österreichischen Bundesheeres im In- und Ausland
von 1955-2001.
von Rolf M. Urrisk; H. Weishaupt Verlag, Graz, 2001
Das Buch beschreibt u.a. detailliert alle Auslandseinsätze - inklusive
der jeweils verwendeten Transportmittel. |
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C-160 von Heller in 1/200 und 1/72.
Ilyushin Il-76TD/MD von Welsh Models und Trumpeter Models in 1/144.
BAe-146 von Welsh Models in 1/144 (Iran 1991).
CASA/IPTN CN-235M von Broplan in 1/72 (Vakuum).
Von der L-100 gibt es nur sehr kostbare Displaymodelle. Z.B. unter www.replicasbytyson.com.
Die L-100 lässt sich aber aus jedem C-130H Bausatz bauen. (siehe
Kapitel 1) Für die ganz genauen: die L-100-30 ist länger als
die C-130H. Also gehört vor und nach dem Flügel ein bißchen
verlängert. Der Längenunterschied fällt aber nur auf, wenn
das fertige Modell gleich neben einer C-130H steht. Von Flightpath gibt
es ein Umbauset für die gestreckte Hercules C Mk.3 der RAF (Basis:
1/72 C-130 Italeri) - vielleicht lässt sich der verwenden?
weitere Modelle in den anderen Kapiteln! |